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Landrat des Kreises Euskirchen Markus Ramers – „Ohne den ländlichen Raum lässt sich die Energiefrage nicht lösen“

Euskirchen – Die Energiewende ist ein enormer Kraftakt. Thomas Schauf, neuer Geschäftsführer der Metropolregion Rheinland, auf Sommertour im Kreis Euskirchen. Die Sicherstellung einer möglichst klimaneutralen Energieversorgung ist eines der zentralen Themen unserer Zeit – insbesondere seit dem Ukrainekrieg und der damit verbundenen Zeitenwende.

Um diese Frage ging es jetzt bei der Sommertour der Metropolregion Rheinland (MRR) im Kreis Euskirchen. Thomas Schauf, seit dem 1. Mai 2022 neuer MRR-Geschäftsführer, besuchte gemeinsam mit Landrat Markus Ramers und dessen Allgemeinen Vertreter Achim Blindert den Energieversorger e-regio in Kuchenheim und die Euskirchener Zuckerfabrik. Abschließend fand im Kreishaus ein Austausch über die „Prime Site Rhine Region“ statt.

e-regio

Erste Station der Sommertour war „e-regio“ in Kuchenheim. Als Netzbetreiber beschleunigt der Versorger massiv den Aus- und Umbau seiner Verteilnetze, um die erneuerbaren Energien bestmöglich zu integrieren sowie die Basis für grüne Gase zu schaffen. Durch die Digitalisierung der Stromnetze steigert e-regio zudem die Leistungsfähigkeit, um einen schnellen Zuwachs von strombasierten Wärmelösungen und Elektromobilität zu ermöglichen. „Die Krise zeigt, dass wir die regionale Energie- und Wärmewende noch stärker vorantreiben müssen. Der Königsweg für unsere Region ist ein intelligenter Mix aus Nahwärme und Wärmepumpen, aus grünem Wasserstoff und Biogas, aus Wind- wie Sonnenenergie und reichlich Energieeffizienz“, so Stefan Dott, e-regio- Geschäftsführer. Der Anspruch von e-regio sei es, die regionale Energieversorgung in Zukunft sicher, klimaneutral und autark zu gestalten.  „Alles, was wir anpacken, entwickeln und umsetzen hat ein Ziel: 100 Prozent erneuerbare Energie aus unserer und für unsere Region. Um uns gemeinsam mit den Kommunen und Bürgern unabhängig zu machen von fossiler Energie“, ergänzt Markus Böhm, e-regio-Geschäftsführer.

Zuckerfabrik Pfeifer & Langen

Nach dem Besuch beim Versorgungsunternehmen stand ein Gespräch bei einem Unternehmen auf dem Programm, das fest mit der „Skyline“ von Euskirchen verbunden ist – der Zuckerfabrik von Pfeifer & Langen. Dieses Unternehmen benötigt für die Rübenverarbeitung und Zuckerherstellung große Mengen an Energie. „Wir haben uns sehr früh mit der Beschaffung von alternativen Brennstoffen beschäftigt und deren Eindeckung organisiert“, erklärt Dirk Oswald, der im Euskirchener Werk für Produktion und Technik zuständig ist. Das Werk wird mit Erdgas und Braunkohlebriketts betrieben. Um Erdgas zu ersetzen, hat man bereits begonnen, den Energiebedarf auf alternative Energieträger umzurüsten. „Die Verwendung von Heizöl in Ergänzung zur Kohle ist bis zur anstehenden Rübenkampagne umgesetzt, so dass unser Werk keine Einschränkung bei einer Gasmangellage haben wird“, betont Oswald. Doch auch der Ausstieg aus der Kohle zum Jahresende steht bereits fest. „Wir setzen in Zukunft auf die Verbrennung nachhaltiger Biomasse und sind der festen Überzeugung, dass es der richtige Weg ist“, so Oswald.

Prime Site Rhine Region

Letzte Station der Sommertour war das Kreishaus. Hier stand die Großgewerbefläche „Prime Site Rhine Region“ auf der Tagesordnung. Die 205 Hektar umfassende Fläche ist einzigartig in NRW und geradezu prädestiniert für die Ansiedlung eines Großunternehmens. Im Gespräch mit MRR-Geschäftsführer Thomas Schauf ging es um die Vermarktungschancen der Fläche, bei der insbesondere die Frage der Energiesicherheit eine wesentliche Rolle spielt. Landrat Markus Ramers und der Euskirchener Bürgermeister Sacha Reichelt regten an, dass auch die MRR ihr umfangreiches Netzwerk nutzt, um die „Prime Site Rhine Region“ flankierend zu bewerben.

Paradebeispiel

„Der Kreis Euskirchen ist ein Paradebeispiel für die Veränderungen, die in der ganzen Metropolregion Rheinland im vollen Gange sind“, bilanzierte Thomas Schauf seine Sommertour im Kreis Euskirchen. „Ausgehend vom Kohleausstieg und dem Krieg in der Ukraine ist die Gestaltung der Energiewende ein enormer Kraftakt, der regionale Versorger ebenso herausfordert wie traditionsreiche Unternehmen. Spannend sind in diesem Kontext Konzepte zur regionalen Energieautarkie und die technisch-organisatorischen Innovationen der Industrie. Zur Steigerung der Wirtschaftsdynamik in der Region braucht es zudem auch innovative Industrieansiedelungen. Neben Flächen, die mit der PrimeSite Rhine Region vorhanden sind, sind Ansiedelungskonzepte notwendig, die erforderliche Infrastrukturplanungen schon jetzt vorantreiben und nicht erst, wenn der Investor anklopft.“

Ländlicher Raum

Auch Landrat Markus Ramers zeigte sich zufrieden mit der Sommertour: „Es ist ein gutes Zeichen, dass Thomas Schauf und die MRR sich nicht nur auf die großen Player wie Köln und Düsseldorf konzentrieren, sondern auch den ländlichen Raum wie den Kreis Euskirchen nicht vergessen. Zentrale Zukunftsfragen wie eine klimaneutrale Energieversorgung lassen sich nicht ohne den ländlichen Raum lösen.“